
Eine Tragkraft von mindestens 95 t bei 70 m Ausladung – dies kennzeichnet einen der drei größten Kräne Deutschlands, für den Büsum kürzlich die Kulisse bot. Dabei waren seine Kosten von ca. 17.000 € am Tag nicht der größte Posten bei der anstehenden Bauwerksprüfung des Büsumer Sperrwerks. Um den Kran zum Einsatz zu bringen, bedurfte es einer Standortvorbereitung für insgesamt rd. 150.000 €.
Um was ging es?
Seit 1981 schützt Büsum seinen Hafen mit einem Sperrwerk. Die zwei Fluttore und das Ebbetor sind im Regelfall geöffnet und werden bei Wasserständen über NHN +1,90 m geschlossen.
In diesem Frühjahr wurde eine große Bauwerksprüfung durchgeführt, um die unteren Lager und Knaggen der Sperrwerkstore zu begutachten und ggf. wieder instand zu setzen. Hierfür mussten nicht nur die Sperrwerkskammer trockengelegt und 30 t Muscheln von allen Flächen entfernt, sondern auch die je 90 t schweren Torflügel ausgebaut werden. Diese Aufgabe sollte ein Mobilkran übernehmen, welcher bei ca. 70 m Ausladung noch eine Tragkraft von mindestens 95 t leistet. Da für einen Kran dieser Größenordnung am Sperrwerk bislang keine Stellfläche vorhanden war, wurden auf der Seeseite sowohl zwei 60 cm starke Stahlbetonplatten von 21×7 m zum Aufstellen des Kranes als auch eine Schotterfläche von ca. 500 m² für den Hilfskran sowie den Ballastbehälter als Kontergewicht erstellt. Die Planungen hierfür übernahm das Ingenieurteam Trebes im Sommer 2017, so dass die Flächen rechtzeitig fertiggestellt waren, um die eigentliche Instandsetzungsmaßnahme planungsgemäß im Mai durchzuführen.
Und danach?
Im Sommer 2018 werden die freiliegenden Schotterflächen zurückgebaut und der Seedeich wird wiederhergestellt. Die Stahlbetonplatten verbleiben als zusätzlicher Küstenschutz im Boden. Die nördliche Betonplatte wird im Endzustand komplett von der anzugleichenden Deichböschung überdeckt. Die südliche Stahlbetonplatte bleibt offen liegen.
Das Ganze in Ton und Bild
Der NDR strahlte am 03. Mai 2018 Schleswig-Holstein-Magazin einen Bericht zum Thema aus!