
Am 8. August 2021 wurde der Grundstein für die Rettungsleitstelle Nord gelegt: 2023 soll das Gebäude mit einem Investitionsvolumen von 22 Mio. Euro auf dem 15.000 m² großen Gelände in Betrieb genommen werden.
Sicherheit in Ost und West
Mittlerweile 80.000 Einsätze pro Jahr sind von der Rettungsleitstelle Nord in Harrislee zu bewältigen. Tendenz steigend. Das Einsatzgebiet von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst erstreckt sich über 4.000 km² vom Kreis Nordfriesland, Schleswig-Flensburg bis zur Stadt Flensburg. Um die Notfallversorgung und Umsetzung polizeilicher Aufgaben für ca. 550.000 Bürger – und zusätzlich 1 Million Besucher im Sommer – auch zukünftig sicherzustellen, entschied sich der Leitstellenzweckverband Nord für den Neubau einer Regionalleitstelle, welche in unmittelbarer Nachbarschaft zum bestehenden Bau entsteht.
Entwurf und Umsetzung
Die Kieler Architekten von Schmieder und Dau konzipierten das 4.000 m² große Gebäude in Form einer liegenden „8“ mit einem nördlichen zweigeschossigen und einem südlichen eingeschossigen Teil in klassischer Massivbauweise. Das Erdgeschoss beherbergt die Verwaltung, Sozialräume sowie die zentrale Gebäudetechnik. Eine Besonderheit stellen hier die runden Innenwände und die Unterbringung einer Vielzahl von Durchbrüchen in Wänden und Decken dar, die spezifische bautechnische Lösungen erforderten.
Große und flexible Räumlichkeiten im Obergeschoss stehen für die Nutzung der Lage- und Fernmeldebetriebsräume sowie die Unterbringung der technischen Ausstattung zur Verfügung.
Stahlbetondecken in Kombination mit weitspannenden Unterzügen, die z. T. auf voutenförmigen Stützen gelagert werden, ermöglichen große Stützweiten bei gleichzeitiger Gewichtsoptimierung des Tragwerks und bieten eine hohe Flexibilität für Aus- und Umbauten.
Nicht zuletzt sorgen zwei Innenhöfe für ein gutes Arbeits- und Raumklima. Sie dienen der Belichtung der Flure und erlauben einen Aufenthalt im Freien, ohne den Komplex verlassen zu müssen.
Tragwerksplanung LPH 1-6 und 8 sowie Ingenieurtechnische Überwachung
„Gemäß seinem Verwendungszweck, der hohe sicherheitsrelevante Auflagen (mit z. B. durchschusshemmenden Materialien) erfüllen muss, überließ der Bauherr nichts dem Zufall und beauftragte uns von Anbeginn mit der Ingenieurtechnischen Überwachung des Bauvorhabens“, schildert Projektleiter Stephan Hansen. „So stellen wir sicher, dass die mit unserer Ausführungsplanung erfassten Bauteile 1 zu 1 umgesetzt werden. Außerdem können wir die Baustelle bereits frühzeitig auf die wesentlichen „Knackpunkte“ aufmerksam machen. Aus meiner Sicht zahlt sich eine Überwachung grundsätzlich für alle Beteiligten aus, um vermeidbaren, nachträglichen Änderungen bzw. Korrekturen vorzubeugen sowie Bauzeit und Geld zu sparen!“, betont Hansen.