
377 Tage nach dem Spatenstich fand in Louisenlund am 5. November das Richtfest für den vermeintlichen „Donut“ – das runde Wohngebäude – statt, für das Trebes sowohl die Tragwerksplanung als auch die Bearbeitung des Brand-, Wärme- und Schallschutzes übernommen hatte.
Vor einem breiten Publikum interviewte Vèrena Püschel (NDR) Vertreter der am Rohbau beteiligten Unternehmen. Das auf Flatscreens eingespielte Filmmaterial vermittelte auch Zuschauern fernab der Schule per Live-Übertragung einen Eindruck von dem Bau und seinen Fortschritten.
Eingelagert
Die Anforderungen bei diesem Projekt seien vor allem hinsichtlich der Materialbeschaffung hoch, schilderte Meike Pichler, projektsteuernde Architektin und Bauleiterin. Um Lieferengpässen vorzubeugen, habe man glücklicherweise das anliegende „Bootshaus“ für die Lagerung von Materialien, welche erst später zum Einsatz kommen würden, nutzen können.
Bezüglich Corona dankte Sie allen Baubeteiligten für ihre Impfbereitschaft, die mit 90 % auf der Baustelle und 100 % in den Baubesprechungen ein entspanntes Zusammenarbeiten möglich mache!
Unternehmer ihrer Baustelle
Alle Unternehmen waren sich einig, dass die größte Herausforderung bei der Planung und Ausführung in der Detailarbeit des Rundbaus bestünde. Jo Landwehr, LH Architekten Landwehr Henke + Partner mbB, nannte erforderliche Nachjustierungen und Hermann Höft, Höft Bauunternehmen GmbH & Co. KG, hob die Individualität des runden, hohen und mit großen Spannweiten versehenen Gebäudes hervor, bei dem kein Bauteil dem anderen gleiche. In diesem Zusammenhang betonte er die große Bedeutung des ständig präsenten Poliers sowie der Bauleiterin, welche gemeinsam als „Unternehmer ihrer Baustelle“ agierten und letztlich die Verantwortung für Qualität und Terminsicherheit innehätten.
Warm und ökologisch
Kai Boysen, Boysen Bauunternehmen GmbH & Co. KG, ging auf die Vorteile der Holzfassade ein, die eine höhere Wärmedämmung besitze als eine Steinfassade und als ökologischer Baustoff eine positive CO2-Bilanz vorweise. Jan Harms, Harms Holzbau GmbH, als Spezialist für Holztafelbau, erläuterte die Planung als 3D-Modell und Vorfertigung der Wandelemente in Hamburg sowie der tortenstückförmigen Deckenelemente in Österreich.
Nicht nur während der vierwöchigen Montagezeit der Holzelemente stellte die einspurige Zufahrt zum Rundbau ein Nadelöhr dar, das während der gesamten Rohbauzeit auf die Probe gestellt wurde.
Zu guter Letzt
Nachdem der Bauherr den letzten Nagel eingeschlagen hatte, der Richtspruch von Herrn Stöcks in traditioneller Handwerkskluft vorgetragen war, besiegelte schlussendlich das Zerschmettern eines Schnapsglases die Übergabe mit den besten Wünschen an das Gebäude und seine Bewohner.
Im Anschluss an die offizielle Zeremonie hatten die Gäste noch Gelegenheit zu Begehungen der beiden derzeitigen Baustellen, des Wohngebäudes und des Schulneubaus der Stiftung Louisenlund.